Mikrokinesitherapie
Die heutige Wissenschaft kennt noch immer keine Antworten auf einige Fragen im Zusammenhang mit dem Funktionieren unseres physischen Körpers und Geistes. Dazu gehören auch die Mechanismen von Krankheiten oder Gesundheitsproblemen. Die akademische Medizin, die sich ausschließlich auf die Behandlung von Symptomen oder eines pathologischen Bereichs des Körpers konzentriert, praktiziert eine Sichtweise des menschlichen Körpers, die von einem ganzheitlichen Ansatz losgelöst ist. Es überrascht daher nicht, dass sie der Herausforderung einer Welle chronisch kranker Patienten nicht gewachsen ist. Angesichts der Komplexität des menschlichen Körpers scheint die Mikrokinesiotherapie eine bemerkenswert umfassende Therapie zu sein, die alle Aspekte der menschlichen Körperfunktionen berücksichtigt, sowohl die physischen als auch die subtilen.
Im Mittelpunkt steht die Theorie, dass vor dem Auftreten einer Krankheit oder einer anderen Pathologie zunächst Informationen im Körper gespeichert werden. Das Gewebegedächtnis umfasst unsere Lebenserfahrungen mit Stress, Traumata oder Giften sowie pränatale Ereignisse und sogar Traumata der Vorfahren. Dies wird in der Wissenschaft als Epigenetik bezeichnet. Blockaden, die dadurch im Körper entstanden sind, lassen sich mit der Mikrokinesitherapie nicht nur aufspüren, sondern auch auflösen. Klingt wie Zauberei? Nein, es ist Wissenschaft.
Was ist Mikrokinesiotherapie?
Die Mikrokinesiotherapie ist eine seit 1980 angewandte therapeutische Technik, die der Osteopathie (Therapie von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates) ähnelt und mit den Händen am Körper des Patienten durchgeführt wird. Es handelt sich also um eine Form der manuellen Therapie, deren Wirkungen jedoch weit über die materiellen Aspekte hinausgehen. Die Mikrokinesiotherapie kann als eine therapeutische Technik betrachtet werden, die auch emotionale und metaphysische (energetische/quantische) Aspekte umfasst. Es handelt sich um eine völlig sichere und äußerst sanfte therapeutische Methode, bei der Blockaden in den äußeren Körperstrukturen, die durch Aggressionen (Stress, Traumata oder Verletzungen) entstanden sind, identifiziert und während der Behandlung beseitigt werden.
Die Wirksamkeit der Methode wurde in mehreren klinischen Studien bestätigt, deren Ergebnisse bei ANES (dem französischen Zentrum für die Sammlung wissenschaftlicher Ergebnisse) gesammelt wurden. Die Autoren Patrice Benini und Daniel Grosjean, Osteopathen und Physiotherapeuten, stützen sich auf Wissenschaften wie Embryologie, Phylogenie, Biogenese und Neurobiologie. Dabei handelt es sich um Wissenschaften, die die Entwicklung einzelner Gewebe und Organe, die evolutionären Veränderungen von Organismen oder die Funktionsweise des menschlichen Nervensystems untersuchen.
Wie sieht die Mikrokinesitherapie-Behandlung aus?
Die Therapie besteht aus 3 Phasen:
– Ätiologie – Suche nach der pathogenen Narbe
– Suche nach Symptomen – durch die Narbe verursachte Verschlechterungen
– Korrektur – Auslösung eines korrigierenden Reizes
Während der Behandlung sucht der Therapeut durch sanftes Streichen nach Auffälligkeiten im Körper des Patienten. Dies wird als Palpation bezeichnet und dient dazu, pathologische Narben zu lokalisieren, bei denen es sich um Erinnerungsspuren an verschiedene Aggressionen handelt. Wenn die Körperstrukturen in einem guten Zustand sind, fahren die Hände des Behandlers über die Körperteile und spüren keinen Widerstand. Veränderungen in Form von Blockaden können im Gewebe durch Ertasten aufgespürt werden. Hat der Therapeut sie gefunden, wird im nächsten Schritt nach Symptomen dieser Blockade in der Gewebestruktur gesucht. Dann bleibt eine Hand des Therapeuten an der Stelle der Narbe, während die andere Hand nach dem so genannten „Boden“ sucht, d. h. den von der Pathologie betroffenen Gewebeteilen. Das sind zum Beispiel geschädigte Organe, Schmerzen oder Entzündungen. In diesem Stadium ist es möglich, den genauen Zeitpunkt der Entstehung dieser Verletzung im Körper zu bestimmen.
Die letzte Phase ist die Reparatur, bei der die natürliche Regenerationsfähigkeit des Körpers durch die Anwendung von sanftem Druck stimuliert wird, um die Aussendung eines Heilungsreizes an die Hirnrinde anzuregen. Dieser sendet daraufhin über das Nervensystem eine Heilungsbotschaft, die zur Beseitigung der entstandenen Narbe führt.
Wie funktioniert Mikrokinesiotherapie?
Die Wirksamkeit der Mikrokinesiotherapie beruht auf den Selbstregulierungs- und Selbstheilungskräften des menschlichen Körpers. Im Laufe unseres Lebens erleben wir viele Belastungen, Traumata und Schocks, von denen wir einige erben. Manchmal übersteigen die Aggressionen die Abwehrkräfte des Körpers, entweder weil sie zu intensiv sind oder weil sie in einer schwierigen Lebensphase auftreten. Vor allem dann sammeln sie sich im Körper als schwierige Informationen im zellulären Gedächtnis an. Diese wiederum werden im Gewebe als Blockaden oder Narben sichtbar, die zu Auslösern für schwierige emotionale Zustände und gesundheitliche Probleme werden.
Die Aufgabe des Therapeuten besteht darin, die Ursache der Symptome im Körper zu finden und sie durch die Stimulierung eines wiederherstellenden Reizes zu beseitigen. Indem er die Blockade im Körper beseitigt, ermöglicht er dem Körper, seine natürlichen Selbstheilungskräfte wiederzuerlangen.
Im Prozess der Mikropalpation sucht der Mikrophysiotherapeut nach Spuren dieser im Körpergewebe gespeicherten Erinnerungen und bringt sie durch individuelle Kartierung¹ mit der Ätiologie in Verbindung. Der Mikrophysiotherapeut geht dazu über, den Körper zu lesen, und durch dieses Lesen kann der Körper erkennen, welche Fehler er gemacht hat und wann er nicht in der Lage war, sich adäquat zu verteidigen. Während der Mikropalpation zeigt er dem Körper den Weg zur Selbstheilung, indem er die Abwehrkräfte des Körpers reaktiviert.
Was sind die Anwendungsgebiete der Mikrokinesiotherapie?
Die Therapie hat ein sehr breites Anwendungsspektrum, hier sind einige der Fälle, in denen sie hilft:
- Schmerzen bekannter und unklarer Ursache: Migräne, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen
- Erkrankungen des Bewegungsapparats: Verletzungen, Unfälle, Skoliose/Asymmetrie, Frakturen und postoperative Zustände, Muskel- und Sehnenverletzungen, Wirbelsäulenerkrankungen, Arthrose und Rheuma, chronische Nacken- und Rückenschmerzen, postoperative Schmerzen, Muskelerkrankungen
- Neurologische Störungen: Zerebralparese, ADHS, ADS, funktionelle Störungen / psychosomatische Symptome, Nervenentzündungen
- Psychische und psychophysische Störungen: Verhaltensstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Lernschwierigkeiten, Schlaflosigkeit, psychische Erkrankungen, geistige Behinderung, alle traumatischen Ereignisse, Depressionen, Neurosen, Angstzustände, Panikattacken
- Krankheiten verschiedenen Ursprungs: Autoimmunerkrankungen, neurodegenerative Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Krebs, Berufskrankheiten
- Andere: Unfruchtbarkeit, Augenkrankheiten, Tinnitus, bei Chemo- und Strahlentherapie
Bitte beachten Sie, dass die Mikrokinesitherapie professionelle medizinische oder psychologische Behandlungen unterstützt, was bedeutet, dass sie mit anderen Behandlungsmethoden interagieren kann. Unterbrechen Sie keine laufende Behandlungsmethode zugunsten der Microkinesitherapie.
Für wen ist die Mikrokinesiotherapie geeignet?
Da es sich um eine völlig sichere Methode ohne Nebenwirkungen handelt und sich die Behandlung auf sanften Druck beschränkt, gibt es keine Kontraindikationen für die Anwendung. Durch die Anwendung einer sehr sanften Tastmethode ist die Behandlung angenehm, schmerzfrei und bringt sehr oft eine schnelle Linderung der Beschwerden. Die Therapie kann unabhängig vom Alter des Patienten angewendet werden, auch bei Schwangeren, Kleinkindern und Menschen mit geistigen Behinderungen. Die Behandlung eignet sich auch gut zur Vorbeugung bestimmter Gesundheitsprobleme und hat keine Nebenwirkungen. Die einzige Kontraindikation für die Anwendung der Mikrokinesitherapie sind akute psychische Störungen.
Quellen:
– D. Grosjean, Die Suche nach einer Ätiologie der Mikrokinesitherapie, Print Group Publishing Ltd,
– K. E. Nelson, Der primäre Atmungsmechanismus, AAO Journal 12(4):25-34, Dezember 2002
– D. Grosjean, A. S. I. Salgadob, R. B. Parreirab, A New Approach to Manual Therapy for the Immune System: an Experimental Study, Human Journals Research Article November 2017 Vol.:8, Issue:1 https://ijsrm.humanjournals.com/wp-content/uploads/2017/12/11.